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Wirtschaft
Auto Thomas Firmengruppe
ein familiengeführtes mittelständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Bonn-Beuel gibt Auskunft
über die Zeit während der Corona-Pandemie und die Zukunft des Unternehmens.
Judith Blattner:
Die Auto Thomas Fimengruppe ist ein großes
Schiff. Der Kapitän kann nur so gut sein wie seine
Mannschaft. Es wird nicht einfacher, aber wir
gehen optimistisch und positiv in die Zukunft,
denn aus jeder Krise lernen wir.
Judith Blattner, Geschäftsführerin,
Marius Macion, Marketingleiter Foto © KABINETT
KABINETT im Gespräch mit Judith Blattner, Geschäftsführerin
Wie viele Filialen hat Ihr Unternehmen, und welche Marken vertreten Sie?
Wir haben acht Standorte, überwiegend im Rhein-Sieg-Kreis, bis auf ein kleines „gallisches Dorf“ in Blankenheim in
der Eifel. Wir vertreten die Marken VW, VW Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda und Seat mit Neu- und Gebrauchtwagen
sowie die Marke Cupra. Das war früher die Sportmarke von Seat, ist aber seit Anfang 2018 eine eigenständige Marke.
Haben Sie Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen?
Im April letzten Jahres mussten wir einige unserer fast 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken,
da unsere Verkaufsräume geschlossen wurden. Der Service ist systemrelevant und blieb offen, aber die Verkaufsräume
mussten wir trotz der großen Fläche schließen. Wir haben nur so wenig wie möglich in Kurzarbeit geschickt. Den Groß-
teil haben wir nach einem Monat aus der Kurzarbeit herausgeholt. Unsere Verkäufer waren sehr kreativ und haben die
Kunden draußen im Freien bedient, sich mit einem Campingstühlchen auf den Hof gesetzt, und Kunden haben das auch
angenommen. Wir konnten zeigen, dass wir weiter für sie da sind.
Wurde Homeoffice in Ihr Unternehmen integriert?
Überall dort wo es Möglichkeiten zum Homeoffice gegeben hat, wurde es von uns auch angeboten, wie z. B. in der Ver-
waltung oder in allen administrativen Bereichen. Die Werkstatt war permanent besetzt, denn die Instandsetzung muss ja
bei uns vor Ort stattfinden. Aber nicht jeder möchte im Homeoffice arbeiten. Viele wollen die Balance zwischen Arbeits-
leben und Familien halten.
Konnten Sie alle Ihre Angestellten halten?
Ja!
Mit welcher Strategie konnten Sie Ihr Unternehmen durch den Lockdown führen?
Wir sind mit dem Jahr 2020 und dem ersten Halbjahr 2021 nicht unzufrieden. Wir waren mit unseren Mitarbeitern perma-
nent im Austausch und haben viel kommuniziert, zu anfangs mussten wir täglich die Richtung für alle Mitarbeiter vorgeben,
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